Getreidefreie Ernährung beim Hund: Warum du deinen Hund getreidefrei ernähren solltest
Die wichtigsten Learnings über getreidefreie Ernährung bei Hunden:
Die am häufigsten eingesetzten Getreidesorten sind Reis, Mais, Weizen und Hafer, die als Körner, Mehle, Flocken oder Nebenprodukte verarbeitet werden.
Vorteile einer getreidefreien Ernährung liegen z.B. bei der Ernährung von Diabetikern, Hunden mit Futtermittelunverträglichkeiten oder Hunden mit Prädispositionen für Krankheiten die mit den einzelnen Getreidesorten bzw. mit Gluten in Verbindung gebracht werden können.
Jedoch ist noch nicht sicher, ob eine getreidefreie Ernährung auch Krankheiten wie z.B. DCM auslösen kann.
Das Gebiet der getreidefreien Ernährung unserer Vierbeiner ist noch sehr unerforscht und so ist die Frage “Getreidefrei - Ja oder Nein?” noch nicht klar zu beantworten. Da es aktuell aber mehr Hinweise auf Vorteil als auf Nachteile von getreidefreier Ernährung gibt, haben wir von HEY HOLY uns dazu entschlossen, ein getreidefreies Hundefutterkonzept zu entwickeln.
Wie wird Getreide im Hundefutter eingesetzt?
Die am häufigsten in Hundefutter eingesetzten Getreidesorten sind Reis, Mais, Weizen, Hirse oder Hafer. Getreide kann in drei verschiedenen Formen im Hundefutter verarbeitet werden.
- Getreide als Körner: Getreidekörner sind stärkereich und rohfaserarm, der Rohproteingehalt ist relativ gering und die Proteinqualität aufgrund geringer Gehalte an Aminosäuren eher mäßig
- Getreide als Mehle: Getreidemehle, die auch häufig in Hundefutter verarbeitet werden, sind einfach gemahlene Getreidekörner. Durch den Mahlprozess werden allerdings die Hüllen zerstört, die viele Nährstoffe in sich tragen
- Getreide als Flocken: Auch Getreideflocken, wie etwa Haferflocken und Maisflocken, kommen in Hundefutter vor. Zur Herstellung werden die vollen oder entspeltzen Getreidekörner kurz gedämpft und anschließend zwischen Walzen zu Flocken gepresst. Sie sind für den Hund in der Regel besser verdaulich als die vollständigen Körner
- Nebenprodukte der Getreideverarbeitung wie z.B. Weizenkeime, Weizenkleie oder auch Kleber werden weniger häufig verwendet
Was sind die Vorteile einer getreidefreien Ernährung?
Forscher haben bei einer DNA-Analyse festgestellt, dass Hunde in ihrem Erbgut das Enzym Amylase aufweisen. Dies ermöglicht ihnen im Gegensatz zu ihren Vorfahren den Wölfen, auch Getreide zu verdauen. Daher ist eine getreidefreie Ernährung im ersten Schritt kein Muss – ABER: Der Hunde-Darm ist zu kurz, um größere Mengen an Getreide verarbeiten zu können, weshalb viele Hunde empfindlich auf bestimmte Getreidesorten reagieren. Aus diesem Grund
empfehlen wir v.a. Hundefutter mit hohen Getreideanteilen zu meiden und empfehlen stattdessen hochwertige Gemüsesorten als Kohlehydratquelle zu verwenden.
Da diese – neben einer oft höheren Verträglichkeit – auch weitere wertvolle Benefits mitbringen. Kartoffeln sind z.B. reich an Vitaminen und Spurenelementen wie Kalzium, Kalium und Phosphor. Möhren liefern dazu noch Beta-Carotin. Rote Beete v.a. Vitamin B, Kalium und Eisen. Diese Punkte zeigen schon deutlich welche Vorteile eine getreidefreie Ernährung bei Hunden mit sich bringt.
Übrigens: Unser HEY HOLY Trockenfutter findest du hier.
Darüber hinaus hat die getreidefreie Ernährung noch weitere Vorteile.
Gemüse als Kohlehydratquelle lässt den Insulinspiegel stabiler bleiben, was sowohl bei gesunden Hunden als auch bei Hunden mit Diabetes eine positive gesundheitliche Wirkung hat. Zudem sind getreidefreie Hundefutter im Schnitt weniger mit Schimmelpilzgiften belastet – großes Argument für die getreidefreie Ernährung. Auch bei Futtermittelallergien und Unverträglichkeiten kann getreidefreies Hundefutter von Vorteil sein. Allergene sind meistens Nahrungsproteine, und sowohl Weizen als auch Mais sind häufige Auslöser.
Auch bei bestimmten Erkrankungen wie z.B. Giardien ist eine getreidefreie Ernährung von Vorteil, da Giardien sich von Kohlenhydraten ernähren und man ihnen somit die Nahrungsquelle nimmt und sie schneller loswird. Zudem müssen bestimmte Rassen getreidefrei ernährt werden – wie z.B. der Border Terrier, aufgrund seiner Prädisposition für paraxysmaler Gluten- sensitiver Dyskinesie (PGSD). Darunter versteht man Bewegungsstörungen ohne Bewusstseinsverlust, die mit einer Glutenunverträglichkeit in Verbindung gebracht werden können. Hier ist die getreidefreie Ernährung somit unumgänglich.
In der ganzheitlichen Ernährung anhand der TCM wurde die Ernährung mit Getreide auch mit einer Zunahme von Erkrankungen des Immunsystems und damit mit Krebs, chronischen Ohrenentzündungen, Allergien und enzündlichen Veränderungen im Verdauungstrakt in Verbindung gebracht. Deren Ansicht nach sind diese Entzündungsgeschehen jedoch eher mit der industriellen Verarbeitung (v.a. hohen Temperaturen bei der Herstellung von Trockenfutter) verbunden und nicht mit Getreide ansich. Dennoch spricht dies auch für die getreidefreie Ernährung bei Hunden.
Gibt es Nachteile bei einer getreidefreien Ernährung?
In den letzten Jahren kam in den USA der Verdacht auf, dass eine getreidefreie Ernährung Auslöser für die Herzkrankheit DCM sein könnte. Getrieben wurde diese Diskussion von ca. 500 DCM Fällen zwischen 2014 und 2019, die v.a. Rassen betrafen, die normalerweise keine Prädisposition für DCM besitzen. Diese wurden hauptsächlich mit getreidefreiem Futter gefüttert.
Diese Schlussfolgerung, dass die getreidefreie Ernährung die DCM ausgelöst hat, wird jedoch mittlerweile als zu kurzgegriffen bewertet, da die Anteile der getreidefreien Futtersorten in den USA mittlerweile generell sehr hoch sind und hier somit nicht unbedingt ein Ursache-Wirkungs-Zusammenhang bestehen muss. Zudem besteht die Vermutung, dass der Grund auch in einer Unterversorgung mit Taurin liegen könnte, da es bestehenden Futtermitteln noch nicht flächendeckend hinzugefügt wird.Aktuell ist die Datenlage jedoch noch zu dünn, um finale Aussagen über den Impact der getreidefreien Ernährung in dem speziellen Fall treffen zu können.
Fazit
Wie so häufig im Bereich der Ernährung ist diese Frage nicht mit einem klaren Ja oder Nein zu beantworten. Wir haben uns dazu entschlossen, unsere ersten Futtersorten getreidefrei herzustellen, werden die neusten Forschungserkenntnisse dazu in den kommenden Monaten und Jahren aber eng verfolgen – und unsere Formulieren anpassen, sollte die Wissenschaft zu neuen Erkenntnissen kommen. Ihr habt Fragen zum Thema getreidefreier Hundeernährung oder seid euch nicht sicher, ob das HEY HOLY Futter auch für euren Vierbeiner geeignet ist? Dann zögert nicht und schreibt uns auf info@heyholy.com oder auf Instagram.
Wenn ihr mehr über das HEY HOLY Hundefutter erfahren möchtet, dann schaut doch einfach mal hier vorbei.
Liebe Grüße,
Eure Helena
Du würdest gerne tiefer in dieses Thema einsteigen? Hier findest du weiterführende Literatur und Quellen:
1: Bolbach (2020), Ganzheitliche Ernährung für Hund und Katze, Georg Thieme Verlag KG